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10 Punkte, die dir klarmachen, dass dein Schimpfen sinnlos ist

Im Alltag funktioniert oft mal etwas nicht so wie es soll. Obwohl man es vielleicht doch schon so oft geübt hat. Das ist ärgerlich und oft gibt es dann einen Rüffel. Im Allgemeinen gehört der eigene Ärger zum Zusammenleben dazu und eine harmonierende Familie kann das aushalten. Oft jedoch merkt man, dass man entweder aus dem Schimpfen gar nicht mehr rauskommt, es immer dieselbe Situation ist oder das ständige Schimpfen Einfluss auf das Miteinander hat. Um nicht in diese Abwärtsspirale zu gelangen gibt es 10 Punkte, an denen du sofort merkst, dass du was tun musst. Denn das Wichtigste ist es doch, Spaß miteinander zu haben, sich im Alltag gemeinsam sicher bewegen zu können und seinen Hund so oft zu knuddeln, wie es in dem kurzen Hundeleben möglich ist.

1. Du hast es schon kommen sehen!

Wenn du schon weißt, dass dein Hund gleich Verhalten zeigt, was du doof findest, ist es kurz vor dem letzten Moment, indem du noch reagieren kannst. Warte nicht ab, bis er sich benimmt wie eine offene Hose. Entweder gibst du ihm ein Signal, dass er sicher ausführen wird (Zurückkommen, dich anschauen, Sitzen) und du belohnen kannst. Oder du musst managen und zwar sofort. Dreh um und nimm ihn raus aus der Situation. Wirf Futter auf den Boden zum Ablenken. Biete ihm ein Spielzeug an. Mach irgendetwas, damit dein Hund das falsche Verhalten nicht zeigen wird.

Je öfter dein Hund unerwünscht reagiert, desto öfter wird er unerwünscht reagieren!

2. Dein Hund hört nicht innerhalb von 3 Sekunden auf mit dem was er tut!

Wenn dein Hund trotz deines Schimpfens weitermacht, spar dir die Luft. Vermutlich denkt er, du unterstützt ihn nur in seinem Verhalten. Du wirst dich immer mehr ärgern und irgendwann unfair werden und dein Hund lernt daraus nichts Sinnvolles. Wenn es schon soweit ist, dann geh hin und hol deinen Hund kommentarlos, ruhig und bestimmt weg. Bleib bei ihm, bis er wieder denken kann. Dann könnt ihr es nochmal versuchen. Vielleicht in etwas größerem Abstand. Denk dran, du bist der sichere Erwachsene hier!

3. Dein Hund wird lauter, je lauter du wirst!

Dein Hund regt sich vermutlich mehr auf, weil du dich aufregst. Entweder weil er denkt, du siehst das genauso wie er. Oder weil deine Aufregung ihn zusätzlich stresst. Beides ist nicht das, was du willst. Auch hier unterbrichst du sein Verhalten, indem du die Situation veränderst und ihn rausholst und ihr erstmal wieder Luft holt zum Atmen und Denken.

4. Du fängst beim Schimpfen an deinem Hund zu erklären, weshalb sein Verhalten doof ist!

Das passiert oft, wenn dein Hund doofes Verhalten in Gegenwart anderer Menschen zeigt. Meist ist einem das peinlich und man zeigt durch das Erklären, dass man schon weiß, dass das doof ist. Leider zeigt man so auch, dass man nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Das muss der andere ja eigentlich nicht wissen, oder?
Dein Hund jedenfalls versteht diese Erklärungen nicht wirklich.

5. Dein Gegenüber lächelt dich mitleidig an.

Das ist dann das Resultat daraus. Entweder kennt dein Gegenüber die Situation. Das wäre ein guter Grund, um ins Gespräch über Lösungen zu gehen. Oder er macht sich über dich lustig. Mist!! Zeit, an der Situation zu arbeiten und eine Lösung zu finden!

6. Nach der Situation seid ihr beide schlecht gelaunt!

Und das braucht wirklich keiner! Schlechte Laune gibt es genug in den sozialen Medien. Wer soll das mit Hund wollen? Ich jedenfalls nicht. Und du? Also los, ran ans Training!

7. Du kannst dich nicht mehr genau erinnern, wann dein Hund das zum ersten Mal getan hat.

Wenn du dich nicht mehr erinnern kannst, heißt das vermutlich, dass es schon eine Weile so geht. Das wiederum bedeutet, dass dein Hund schon sehr sicher ist in dem, was er falsch macht. Ohne Training kommst du hier nicht weiter. Und Schimpfen ist kein Training.

8. Du kannst mir nicht innerhalb von 2 Sekunden sagen, was dein Hund tun soll, ohne das Wort "nicht" zu benutzen!

Ganz wichtiger Punkt!! Das zeigt nämlich, dass du dich zu sehr darüber ärgerst, was dein Hund falsch macht. Und das nimmt dir im Raum im Gehirn, um zu überlegen, wie es eigentlich aussehen soll, wenn es dir gefällt. Also nimm dir mal etwas mehr Zeit und überlege, was schön wäre. Jetzt kannst du nämlich darüber nachdenken, was du tun musst, damit es bald so aussieht. Zeit für einen Perspektivwechsel!

9. Dein Hund wird bei der nächsten Situation genau dasselbe tun, wie jetzt ...und du auch

Das weißt du schon? Du weißt, was ich jetzt schreiben werde, oder? Raus aus der Wiederholungsfalle und Start in dein neues gemeinsames Training. Dein Hund hat gut gelernt. Dann kann er es auch neu lernen. Und du auch!

10. Dein Hund hat schon in den letzten 10 Situationen dasselbe getan ...und du auch

Eingespieltes Team! Glückwunsch. Jetzt müsst ihr nur noch die Vorzeichen ändern und du trainierst, was du gern möchtest statt dem, was dein Hund bisher für richtig hielt und du mitgemacht hast.

Vor jedem Training stehen das Denken und das Ändern der Blickrichtung. Wenn du bis hierhin gelesen hast, hast du den ersten Schritt gemacht! Geh weiter und hilf dir und deinem Hund gemeinsam raus aus der Schimpffalle.

Dein Plakat zur Erinnerung

Auf diesem Plakat, welches wir als Hundekongress erarbeitet haben, findest du alle 10 Punkte übersichtlich aufgelistet.

Druck es dir als Merkzettel aus oder, falls du Hundeschulbesitzerin oder Tierarzt bist, kannst du es dir auch in DIN A1 bei Flyeralarm bestellen.

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Ariane Ullrich

Ariane Ullrich ist Verhaltensbiologin, Initiatorin des Hundekongresses, Hundetrainerin, Hundetrainertrainerin, Autorin und Referentin.

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