Podcast-Folge
C wie Clicker
Der Clicker ist ein Hilfsmittel! Kein Zauberwerkzeug, keine Ideologie, einfach ein Hilfsmittel. Wer ihn wann und wie benutzen kann und vielleicht auch sollte und wann und wer ihn nicht braucht, weil er sich selbst gut im Griff hat, habe ich in dieser Episode besprochen. Denn Hunde sind viel schlauer und lernen viel mehr als du meist denkst!
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Hundesprache
Hunde haben eine andere Sprache als wir. Sie verständigen sich über Stimmungen, Körpersprache, Laute und beobachten extrem gut. Sie können uns Menschen großartig lesen.
Wir Menschen wiederum sind fast Körpersprachelegastheniker und extrem schlecht darin, unseren Hunden zu vermitteln, was wir wollen.
Was tut der Click?
Der Clicker als Markierung für ganz genaue Momente hilft uns Menschen, uns mit dem Hund zu verständigen. Dieses sogenannte Markersignal markiert ein Verhalten, welches der Hund zeigt. Der Hund hat vorher gelernt, dass diese Markierung (also der Click des Clickers) bedeutet, dass etwas Gutes geschieht. Immer wenn es clickt, gibt es ein Leckerchen.
Das führt dazu, dass der Hund genau darauf achtet, wann es clickt, um ein Leckerchen zu bekommen. Ist ihm das Leckerchen wichtig genug, wird er das Verhalten, bei dem es geklickt hat, wiederholen. Schon können wir das Verhalten unseres Hundes beeinflussen.
Damals vor 20 Jahren haben wir Clickerer uns sehr auf diese Verknüpfung Click/Verhalten konzentriert. Mittlerweile wissen wir, dass noch sehr viel mehr eine Rolle spielt. Unsere Hunde lernen nicht nur für das Leckerchen, sondern auch, weil es ihnen Freude bereitet, auf diese nette Art mit uns zusammenzuarbeiten. Das positive Training hat in die Hundeerziehung Einzug gehalten und uns so viel mehr Möglichkeiten gegeben, mit unseren Hunden zusammen etwas zu erreichen, von dem wir nicht zu träumen gewagt hatten.
Der Clicker bei Problemen
Aber nicht nur Zirkustricks konnten dadurch erlernt werden. Auch Verhaltensänderungen bei Problemen waren möglich. Allein der Clicker reicht hier jedoch nicht aus. Das Leckerchen als positive Verstärker ist in den jeweiligen Situationen oft nicht wichtig genug, als dass es die Emotion ändern könnte.
Gleichzeitig bringt der Click bei falschem Einsatz sehr schnell Erregung im Hund vor. Hat der Hund sowieso schon ein Problem, welches mit Erregung verknüpft ist, kann der Clickereinsatz diese noch erhöhen.
Beachtet man jedoch die Wirkung des Clickers und achtet gleichzeitig auf eine sinnvolle Stimmungsübertragung und geeignete Verhaltensketten, ist der Clicker ein großartiges Werkzeug bei Problemen.
Für wen ist der Clicker sinnvoll?
Mit dem Clicker verbessern wir Menschen unser Timing und unsere Beobachtungsgabe. Wir schieben unsere (oft negative) emotion beiseite und können uns so auf das erwünschte Verhalten konzentrieren. Das ist eine der besten Erreungenschaften des Clickers.
Der Hund selbst lernt die individuellen Marker des Menschen auch ohne den Clicker. Er lernt schnell, dass dein Lächeln bedeutet, dass du zufrieden bist und gleich was Gutes geschieht. Er versteht, dass dein Griff in die Tasche heißt, dass ein Leckerchen kommt. Er weiß, dass dein kurzes Nicken mit dem Kopf eine positive Rückmeldung auf sein Verhalten ist und eine Belohnung für ihn folgt.
Damit dein Hund das lernt, was DU möchtest, musst DU wissen, was deine Marker sind, die du meist unbewusst anwendest. Wenn du diese unter Kontrolle hast, braucht es keinen Clicker mehr.
Wenn du auch ohne Clicker positiv auf deinen Hund schauen kannst und die Ansätze des erwünschten Verhaltens erkennst, dann lass den Clicker zuhause.
Warum der Clicker als Starthilfsmittel trotzdem hilfreich ist
Wenn du mit der Hundesprache erst neu startest, dann kann der Clicker für dich ein tolles Hilfsmittel sein, dich selbst zu konzentrieren und in kleinen Schritten zu denken. Natürlich kannst du auch mit Clicker in der Hand mit deinem Hund sprechen. Du kannst deinem Hund Dinge mit und ohne Clicker beibringen.
Letztendlich ist der Clicker ein Hilfsmittel, welches dich besser schult, deinen Hund zu schulen. Nutz es, denn dein Hund ist dir fast immer einen Schritt voraus.
Der Clicker im Hundekongress
Über den Clicker und das Training damit habe ich mit Claudia Moser im Hundekongress Vol. 2 gesprochen. Hier ging es auch um das freie Formen, die Königsdisziplin der Clickeranwendung. In der Livediskussion des Hundekongresses Vol. 2 haben wir mit Annete Möckel geportelt.
Mit Doris Vaterlaus habe ich im Hundekongress Vol. 3 den Clicker grundsätzlich diskutiert.