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Miteinander leben – Verantwortung übernehmen

Gerade dieser Tage drehen sich viele Diskussionen um Eigenverantwortung und Eigennutz. An welchem Punkt endet meine Freiheit, weil die des anderen beginnt? Diese Fragen betreffen auch uns Hundehalter:innen in besonderem Maße.

Das Zusammenleben von Hundehalter:innen und Nichthundemenschen ist nicht immer einfach. Damit es funktioniert, muss jeder seinen Teil dazu beitragen. Denn letztendlich will jeder von uns in Frieden und gutem Miteinander leben. Dafür sind wir Hundehalter:innen in besonderem Maße mitverantwortlich.

Wie übernimmst du Verantwortung?

Es gibt viele Dinge, wir beachten sollten, damit wir keinen Stress im Zusammenleben auslösen. Manchmal muss man dafür Rituale ändern und Training starten. Manchmal reichen einfach etwas Management und Mitdenken. Mit Beachtung der folgenden 8 Punkte trägst du deinen Teil zum besseren Miteinander bei:

1. Entferne die Hinterlassenschaften deines Hundes

Ja, man kann über das Wegräumen von Hundekot im Wald diskutieren. Aber vor allem auf der Straße will auch ich nicht in die Hinterlassenschaft anderer Hunde treten. Auch auf Wiesen und Felder, die noch genutzt werden, kann der Hundekot für Landwirte ein echtes Ärgernis sein. Es geht vor allem um die Menge an Hundekot, die durch unser intensives Zusammenleben mit vielen Hunden so anfällt. Hier können wir Hundehalter:innen Rücksicht nehmen und am besten mit recycelbaren Tüten mitnehmen, was einfach zuviel ist.

2. Wenn dein Hund bellt, verändere die Situation

Ob in der Wohnnung, beim Spaziergang, im Urlaub oder sonstwo: Hunde dürfen bellen. Aber dauerhaftes Bellen oder ständig wiederkehrendes Kläffen strapaziert das Miteinander. Einerseits hat dein Hund eindeutig ein Problem in der jeweiligen Situation und braucht deine Hilfe. Andererseits kann es andere Menschen (und meist auch uns selbst) extrem nerven.

Also mindestens zwei gute Gründe etwas zu tun: Du kannst deinen Hund einfach ablenken oder/und aus der Situation führen, Abstand vergrößern oder Futter streuen. Danach und vor allem, wenn es imemr wieder vorkommt, solltest du überlegen, was du tun musst, damit dein Hund in der gleichen Situation nicht wieder bellen muss.

3. Halte Abstand zu Passanten und nutz die Leine

Hunde sind toll, das weiß doch jeder? Leider mögen nicht alle Menschen Hunde. Oftmals liegt es daran, dass andere Menschen Hunde nicht lesen können und sich unsicher fühlen. Je mehr Rücksicht du darauf nimmst, desto eher können andere Menschen Kontakt aufnehmen.

Führe deinen Hund im Alltag auf der vom anderen Menschen abgewandten Seite und nimm ihn an die Leine. Auch wenn du meinst, deinen Hund gut unter Kontrolle zu haben, dient die Leine dem Sicherheitsgefühl anderer Menschen und schadet euch nicht.

Halte ausreichend Abstand, so dass es nicht zu ungewollten Berührungen kommt oder dein Hund hinschnuppern kann. Oft ist es auch Hunden nicht sehr angenehm, so dicht an fremden Menschen vorbeizugehen. Du tust also beiden etwas Gutes.

4. Achte darauf, dass niemand über deinen Hund und seine Leine stolpern kann.

Man meint gar nicht, wie oft das schon geschehen ist. Plane beim Laufen an der Leine die Lücke zwischen dir und deinem Hund mit ein.  Lass die Leine deines liegenden Hundes nicht einfach so im Weg liegen. Binde deinen Hund so an, dass auch beim Ausnutzen der vorhandenen Länge niemand gefährdet ist. Biete deinem Hund eine Ecke, in die er sich zurückziehen kann, ohne dass ständig Menschen zu dicht an ihm vorbeimüssen oder über ihn stolpern könnten.

5. Achte darauf, wo dein Hund hinschaut

Da wo ein Hund länger als 3 Sekunden hinsieht, wird er auch hingehen. Das gilt sowohl für das Anschauen von anderen Hunden, zu denen er hinspringen könnte, als auch für interessante Duftspuren, die vielleicht mitten auf der Fahrbahn enden können. Ebenso lieben es einige Hunde, ihre Nase in Menschensachen zu versenken. Wirke dem entgegen, indem du immer ein Auge darauf hast, wofür dein Hund sich gerade interessiert und ihn ablenken kannst, wenn es nicht passt.

6. Lass deinen Hund nicht ohne deine Erlaubnis Menschen begrüßen

Es ist toll, dass es so viele nette Hunde gibt, die Interesse an Menschen haben. Aber auch wenn du weißt, dass dein Hund nett ist, weiß es der andere Mensch nicht. Werde nicht zur/m „Der-tut-nix“-Halter:in!

7. Dasselbe gilt für Kontakte mit anderen Hunden

Kläre zuerst mit anderen Hundebesitzer:innen, ob Kontakt zwischen den Hunden erwünscht ist und respektiere, wenn dem nicht so ist. Nicht jeder muss dir den Grund erläutern.

8. Halte Abstand zu Häuserecken und mehr

Vor allem Rüden markieren gern an Häuserecken, privaten Blumenkästen, Autoreifen und Zäunen. Auch wenn der Regen es wieder abwaschen kann, muss das nicht jeder lieben und es ist eine Form von Respekt, darauf zu achten, dass es nicht geschieht. Dein Hund kann das aushalten und lernen, wohin er markieren darf und wohin nicht.

Sei selbst aktiv!

Man sagt: wie es in den Wald reinschallt, so kommt es auch zurück. Es liegt also an jedem Einzelnen, das Miteinander zu verbessern und Verantwortung zu übernehmen.

Es ist großartig, dass wir die Möglichkeit dazu haben! Nutzen wir sie also!

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Ariane Ullrich

Ariane Ullrich ist Verhaltensbiologin, Initiatorin des Hundekongresses, Hundetrainerin, Hundetrainertrainerin, Autorin und Referentin.

4 Gedanken zu „Miteinander leben – Verantwortung übernehmen“

  1. Super Idee! Ich hab den Fokus darauf, den Menschen zu zeigen, wie mit (fremden) Hunden Kontakt aufgenommen werden sollte. Nicht die Hand zum Hund hinhalten, damit er schnuppern kann! Sondern die offenen Hände freundlich bei sich belassen; will der Hund Hallo sagen, dann kommt er, ich steh seitlich, streichen 3-5 mal und Hände weg vom Hund; bleibt er, kann es weitergehen; geht er, zeigt er damit, dass es genug ist. Wie viel sicherer und vertrauensvoller wäre das Miteinander schon beim Erstkontakt. Hier ein schöner Facebooklink https://www.facebook.com/instinctdogtrainingnyc/videos/929261090740738/?t=47

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  2. Hallo Ariane,

    ich stimme da in allen Punkten mit dir überein. Leider gibt es täglich Gründe sich zu ärgern. Da liegen z.B. jede Menge Hundehaufen ( ich meine wirklich HAUFEN, nicht Häufchen ) herum, unerzogene Hunde laufen umher, während die Zweibeiner „schnatternd“ in der Gegend herum stehen. Schade und traurig, dass es so viele verantwortungslose Menschen gibt.

    Liebe Grüsse
    Anke

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  3. Liebe Ariane,
    Deine Idee, Anregungen für ein gutes Miteinander zu geben und zu sammeln, finde ich prima. Daher möchte ich Deine Liste auch noch ein klein wenig verlängern:
    Wenn andere Menschen auf mich und meine Hunde Rücksicht nehmen (zum Beispiel Radler, die schon aus der Ferne klingeln, damit sie mich nicht von hinten überraschen), dann bedanke ich mich ausdrücklich bei ihnen. Es ist eine Kleinigkeit für mich, aber oft schenkt man den Menschen so ein Lächeln für den Tag.

    Zu den Kotbeuteln möchte ich noch ergänzen, wie wichtig es ist, die gefüllten Beutel richtig (also im Mülleimer) zu entsorgen und auch keine leeren Tüten in die Landschaft zu werfen, wie ich es leider immer wieder sehe. Sonst wendet sich die gute Idee in ihr Gegenteil.

    Liebe Grüße,
    Christiane

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